TSG Hoffenheim und PreZero trafen sich hierzu mit prominenten Experten aus Sport, Wirtschaft, Forschung und Politik
Neckarsulm, 04. Mai 2023. Es ist ein Meilenstein in der Geschichte des deutschen Fußballs. Die PreZero Arena, die Spielstätte der TSG Hoffenheim, ist das erste zertifizierte Zero Waste Stadion der Bundesliga. Mit der offiziellen Prüfung und Bestätigung durch den TÜV Süd nach DIN Spec 91436 folgte die Besiegelung einer intensiven Zeit für den Verein und PreZero, den Namensgeber des Stadions.
„Das Projekt zeigt, dass man im Abfallmanagement viel bewegen kann. Idealerweise würden wir Abfälle gerne komplett vermeiden. Da das in einem Stadion unrealistisch ist, bedeutet Zero Waste für uns, dass wir den nicht weiterverwertbaren Abfall auf null reduzieren und alle anderen Wertstoffe bestmöglich im Kreislauf halten und ihnen so ein neues Leben geben“, erklärt Thomas Kyriakis, Vorstandsvorsitzender PreZero International. „Das Stadion als Mikrokosmos der Gesellschaft hat zudem Vorbildfunktion und ist ein Signal an Politik, Wirtschaft und die Gesellschaft insgesamt, wie der Green Deal der Europäischen Union in die Tat umgesetzt werden kann.“
Seit Beginn der Partnerschaft 2019 setzen die TSG Hoffenheim und PreZero auf Transparenz. Daher wurde mit der DIN-Spezifikation DIN Spec 91436 für nachhaltiges Abfall- und Wertstoffmanagement auf eine unabhängige Zertifizierung gesetzt – für mehr Vergleichbarkeit und Vertrauen. PreZero hat diese 2021 initiiert und gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und NGOs ausgearbeitet. Mit ihr wurde die Vision von Zero Waste erstmals überprüfbar. Mitte April war der TÜV Süd als zertifizierendes Unternehmen zu Gast im Stadion und bescheinigte den Zero-Waste-Status mit der Kategorie Bronze. Die Anforderung hierfür, mindestens 85% der Abfälle hochwertig zu verwerten im Sinne Wiederverwendung, Recycling, Kompostierung und Vergärung, konnte mit 87% sogar überfüllt werden. Ein wesentlicher Baustein auf diesem Weg war das intensive Schulungspaket für Mitarbeitende, die Zusammenarbeit mit beteiligten Dienstleistern sowie vor allem die Einführung von Abfalltrennsystemen.
„Wir betrachten es als unsere gesellschaftliche Verantwortung. So haben wir uns schon sehr früh auf den Weg gemacht, das Thema Nachhaltigkeit in die PreZero Arena zu bringen. Das Stadion birgt hier ein sehr großes Potenzial“, so Denni Strich, Geschäftsführer der TSG Hoffenheim. „Die Verknüpfung des Themas Nachhaltigkeit an die Lizenzierung der Profivereine der DFL begrüßen wir daher sehr.“
Zur Feier der erfolgreichen Zertifizierung luden die TSG und PreZero heute zur Diskussion in die PreZero Arena: „One Goal: Zero Waste. Wie Sport Ökologie und Ökonomie in Einklang bringt“. Vor rund 150 geladenen Gästen erörterten Uli Mayer-Johanssen, Expertin für nachhaltige Unternehmens- und Markenführung, Fußballexperte Reiner Calmund, Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, und Matthias Horx, Forscher für Megatrends & Gründer des Zukunftsinstituts, wie die PreZero Arena exemplarisch für den Fortschritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft stehen kann.
Beim Bronze-Status soll es nicht bleiben. Die Ergebnisse des TÜV Süd werden nun ausgewertet, um möglichst auch noch die fehlenden Bausteine zum Silber- und schließlich zum Gold-Status umzusetzen. Damit sind die TSG Hoffenheim und PreZero weiter auf dem Weg, das Stadion nachhaltiger zu gestalten.
Finden Sie hier, den Film zur Zertifizierung, zum Download und zusätzliches Fotomaterial.
Photocredit: PreZero. Alle Unterlagen ausschließlich zur redaktionellen Verwendung.
Bildunterschrift Pressebild 4: Symbolische Übergabe der Zero-Waste-Urkunde. V.l.n.r.: Stefan Wagner (TSG Hoffenheim), Denni Strich (TSG Hoffenheim), Thomas Kyriakis (PreZero) und Marcus Sagitz (PreZero).
Weitere Zitate zur redaktionellen Verwendung:
Marcus Sagitz, Marketingleiter PreZero: „Die Umsetzung des Projekts war nur dank einer starken Partnerschaft möglich. Offene Zusammenarbeit ermöglicht Innovation – das hat sich hier mal wieder bestätigt. Damit möchten wir vor allem andere Unternehmen und Organisationen motivieren, sich gemeinsam auf den Weg zu Zero Waste zu machen.“
Stefan Wagner, Nachhaltigkeitsbeauftragter TSG Hoffenheim: „Mit der Zertifizierung haben wir einen Standard gesetzt und schaffen Vergleichbarkeit und Vertrauen. Das ist erst der Anfang. Weniger Verpackungsabfall, nachhaltige Energie und umweltfreundliche Mobilitätskonzepte: Die Ideen, die Arena zum Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit zu machen, sind vielfältig und noch längst nicht ausgeschöpft.“
Uli Mayer-Johanssen, Expertin für nachhaltige Unternehmens- und Markenführung: „Menschen folgen Narrativen, die sich im kollektiven Unterbewusstsein verankern und zu Handlungen führen. Welche Erzählung bildet also die Grundlage, wonach die Menschen handeln? Beim Zero Waste Stadion gab es ein klares Ziel und eine zentrale Idee, der sich die Menschen anschließen konnten. So konnte sich eine Welle an Energie entfalten, die den Weg in eine positiv besetzte Zukunft bahnte.“
Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg: „Der Beitrag des Sports zum Klimaschutz und zur Kreislaufwirtschaft ist von großer Bedeutung. Egal ob Bundesliga oder Kreisliga – jeder Verein kann einen Beitrag leisten! Die TSG Hoffenheim und PreZero sind ein tolles Beispiel dafür. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Vereine in den Sprintmodus wechseln.“
Reiner Calmund, Fußballexperte und -funktionär: „Waren es bisher Kriterien wie Teamfähigkeit, Durchhaltevermögen und Einsatz, die Fußballerinnen und Fußballer vom Platz in die Gesellschaft getragen haben, kommt jetzt noch ein bedeutender Baustein hinzu, nämlich Nachhaltigkeit. Fußball ist längst mehr als ein 1:0, mehr als nur der Einsatz auf dem Rasen. Er setzt dank seiner Strahlkraft Themen ins Licht und kann so als Hebel für die gesamte Gesellschaft wirken.“
Matthias Horx, Forscher für Megatrends & Gründer des Zukunftsinstituts: „Stellen wir uns vor, Müll wäre gar kein Müll. Sondern endlose Ressource. Dann würden wir in einer Welt der Fülle leben, in der wir nicht immerzu sparen müssten, sondern intelligent verschwenden könnten. Die wahre Kunst des Lebens ist es, die Gegenwart von der Zukunft aus zu verstehen. Dadurch werden die Wege sichtbar, die wir künftig gehen können. Dieses Stadion-Projekt ist ein wichtiger Schritt in eine lebenswerte Zukunft.“